Die im Osten entstandene Karma-Lehre entspricht in vielerlei Hinsicht der Funktionsweise des Saturnprinzips. Karma heißt wörtlich ‚Aktion’ = Gesetz von Ursache und Wirkung. In der Saturn-Dimension werden wir für unsere Gedanken und Gefühle, Worte und Taten folgewirksam mit deren Konsequenzen und Auswirkungen belohnt oder bestraft.
Hieraus resultierende Schwierigkeiten lassen sich durch solare Bewusstwerdung der Ursachen und achtsames saturnisches Vorgehen weitgehend korrigieren und in ein besseres Karma und Schicksal umwandeln. So können wir unser Leben willentlich und selbstbestimmt meistern.
In diesem Sinn geht es im Sonnensystem bis zum Saturn hin gerecht und berechenbar zu. Bis dorthin gelten relativ überschaubare Spielregeln. Wenn wir uns jedoch mit wachsamen Sonnenaugen jenseits von Saturn umschauen, müssen wir leider feststellen, dass unser Dasein in vielen Bereichen durchaus ungerecht und unberechenbar verläuft, dass viele Unschuldige leiden und Schwächere oft benachteiligt werden.
Diese schmerzliche Realität wird von manchen östlichen Lehrern und westlichen Esoterikern als karmische Schuld aus vergangenen Leben und Inkarnationen erklärt. Mich selbst hat diese Interpretation des Karmagesetzes nie wirklich überzeugen können. Es mag vielleicht ein Stück Wahrheit daran sein. Es gibt meines Erachtens aber noch ganz andere – ganzheitlichere – Wahrheiten zwischen Himmel und Erde und jenseits von Saturn. Darüber möchte ich in diesem Chiron-Artikel schreiben.
Interkarmisches Schicksal
Der alte weise Mullah Nasrudin spazierte durch die engen Gassen des bunten Basars. Da stürzte ein Mann von einem Dach und fiel auf den armen Nasrudin. Der Mann blieb heil und unverletzt, aber Nasrudin musste ins Krankenhaus gebracht werden.
Seine Schüler kamen zum Krankenbesuch und fragten ihn, wie das passieren konnte. Mullah Nasrudin lag noch immer mit einem dicken Kopfverband im Krankenbett und erklärte mit gebrochener Stimme: „Da sieht man wieder wie ungerecht das Gesetz des Schicksals ist. Dieser Mann hat gesät und ich habe geerntet.“
Saturn wird traditionell ,Hüter der Schwelle’ genannt. Wir überschreiten die Schwelle unserer individuellen Getrenntheit und Vereinzelung und begeben uns in einen umfassenderen Evolutionsraum. Jenseits von Saturn geht es nicht mehr um selbstverursachtes Karma und Einzelschicksal. Wir betreten den Einflussbereich der transpersönlichen und kollektiven Planeten. Jenseits von Saturn nehmen wir persönlich Teil am Gesamtschicksal aller Menschen. Daher können wir dort durchaus auch ernten was andere säen. Wir erleben und erleiden dort interkarmisches Schicksal. Und wir erwachen zu ganzheitlicher Bewusstwerdung.
Jenseits von Saturn treffen wir zuerst auf den Kleinplaneten Chiron. Der Kentaur Chiron, ein himmlischer Pendler und Grenzgänger zwischen Saturn und Uranus, nimmt uns auf seinen Rücken und befördert uns in eine nicht mehr begrenzte, dualistische und chronologische, sondern in eine unbegrenzte, holistische und chironische Dimension des Lebens…
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